Wenn Du Rumänien bereisen möchtest und Du Zigeunermusik magst dann lohnt sich auch ein Abstecher nach Zece Prajini...
Live Musikabende aus der Region in lockerer Atmosphäre gehören hier zum alltäglichen leben.
Hier kannst Du ein einmaliges unverfälschtes Gypsy Musikerleben erfahren, welches selbst in Rumänien einzigartig sein dürfte. Viele Menschen des kleinen Dorfes leben einzig und allein in der Gegenwart - Was Morgen, was das nächste Jahr bringen wird, spielen in der Lebensplanung des 400 Seelendorfes ehr selten eine Rolle!
Hotels und Pensionen Fehlanzeige
In Zece Prajini gibt es keine Hotels bzw. Pensionen, doch viele Familien stellen gerne, wie selbstverständlich Ihr kleines Häuschen oder ein Zimmer zur Verfügung. Nur wenige Häuser verfügen über sanitäre Einrichtungen geschweige denn über fliessendes Wasser im Haus. Wer seinen menschlichen Bedürfnissen nachkommen will muss sich mit dem Plumsklo im Garten anfreunden. Die Kosten für eine Unterkunft lassen sich nicht benennen. Im Grunde könnte man auch sagen, jeder gubt dass was er mit seinem Gewissen vereinbart. Die zigeunische Küche ist schlicht. Weissbrot und Mamaliga gehören standartmässig zu jedem Essen wie das Salz in die Suppe.
Der Wochenmarkt
kaum vorstellbar, womöglich hunderte Kutschen eng an eng gedrängt stehen am sonntäglichen Markt in argen Parkplatznöten um sich vor Ort mit den notwendigsten Lebensmitteln für die Woche und den Bedarf des alltäglichen Lebens einzudecken.
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I n g o H a r t m a n n
Eine Reise nach Zece Prajini ist eine Reise in eine fremde Welt. Das wird jedem bewusst nach seiner Ankunft in Zece Prajini, bei der ersten Übernachtung bei einer Gastfamilie, auf der Weg zum Wochenmarkt mit der Pferdekutsche und natürlich bei den vielen Livekonzerten der Einheimischen Zigeunerkappelen mit Tanz, Gesang und mit viel freundlichem Lachen. Gäste aus Deutschland, Frankreich etc sind hier immer willkommen. Gut 10 Tage lebten meine Freundin und ich wie die Zigeuner in Zece Prajini. Meine Reise nach Rumänien hatte ich nicht über ein Reise-Projekt bzw. Reisebüro geplant sondern einfach aus dem Bauch heraus spontan realsiert
Also, unsere Unterkunft war ein vergleichstweises gut gebautes und sauberes Lehmhaus mit kleinen Fenstern und ein einfaches Bett als auch ein Pumpsklo hinterm Haus. Die alltäglichen Tätigkeiten im Haushalt wurden allerdings zu einem zeitraubenden Unterfangen. So musste das Wasser in Eimern angeschleppt werden und das Essen war für mein Empfinden eintönig und ehrlich gesagt nicht empfehlenswert.
Das in Zece Prajini keiner an Hunger leidet stimmt leider auch nicht. So ziemlich jeder hat ein Dach über`n Kopf, doch bei vielen fehlt einfach das Geld zur Deckung weiterer Bedürfnisse, es sei denn ein Familienmitglied ist in einer der vielen Zigeunerbands im Ausland auf Tournee. Die Nicht-Musiker haben in der Regel das Problem nicht am Wohlstand des Dorfes teilzuhaben. So ist es normal ständig wegen einer Zigarette oder einem Schnaps angeschnorrt zu werden. Niemals hat sich jedoch einer von den beklagt die nichts haben.
Die die nicht von der Musik leben und sich durchs Leben schlagen sind mir stets sehr fröhlich erschienen, obwohl sie tagtäglich ums überleben kämpfen. Bei jeder sich gebotenen Gelegenheit sah ich sie beim Tanzen. Es ist sehr beeindruckend für mich gewesen alle Gegensetzte zu erleben.
Übrigens, die Zigeuner bezeichnen sich selbst als Tzigan und überlassen die hitzige Debatte den die damit nichts zu tun haben.
In den warmen Nächten konnte ich jeden Abend die temperamentvolle rasante Musik der Zigeuner genießen. Es war einfach Geil!
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